"Keine Exkursion auf den Pizza-Planeten"

oder "Warum Erdkundler mehr wissen" -

igentlich ist es ja schon diskriminierend für uns welterfahrene und der Allgemeinbildung mächtigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Erdkunde-Hochleistungskurses von Frau Zahn, wenn wir am eigenen Leib und an eigener Seele erfahren müssen, wie in der Öffentlichkeit über uns gesprochen wurde und hin und wieder auch gesprochen wird.

Die Gesellschaft, in der wir leben, ist bekanntlich geprägt von Vorurteilen, die keine Gnade zulassen. Auch an uns unschuldigen Nachwuchsgeographen haftet die Macht der Vorurteile. So klingen aus den Mündern vieler Antigeographen, die unserer Stufe angehören, Worte wie folgende: "Na, habt ihr mal wieder Pizza gegessen?" - oder: "Frühstückt ihr heute etwa nicht in Erdkunde, heute ist doch Freitag?!"

Es ist gewiß nicht einfach, mit solchen unverschämten Aussagen, die in der Form gar nicht der Wahrheit entsprechen, fertig zu werden. Gott sei dank besteht mit diesem Artikel die Möglichkeit, alles abzuweisen und zu rechtfertigen.

In seiner gesamten Existenz kam der Erdkundekurs nur ein einziges Mal in den Genuß, sich dem Geschmack einer Pizza hinzugeben.

Der Grund, weshalb wir dies taten, liegt in unserem wissenschaftlichen Erkenntnisfieber.

Wir spürten den Drang, zu erfahren, weshalb die Erde rund ist, weshalb sie sich dreht und warum sie aus dem Weltall in so prächtiger Formenvielfalt erstrahlt. Da wir zuvor die Infrastruktur norditalienischer Kleinstädte analysiert und kritisiert hatten, erschien uns die Pizza als ein beide Thematiken passend verbindendes Objekt.

Was ein angeblich ständiges Frühstücken angeht, so muß dringend betont werden, daß es sich hier lediglich nur um einige Arbeitsessen handelte, die parallel zum Unterricht durchgeführt wurden, um dem konzentriert arbeitenden Körper neue Energie für neue wissenschaftlich - geographische Erkenntnisse zu verleihen.

Das wissenschaftliche Spektrum der Schulgeographie erweist sich als sehr breit gefächert.

So fanden auch reichlich Informationen über die Baader-Meinhof-Bande, die politisch gereizten 70er Jahre (Durchsuchung von Wohnheimen unschuldiger Studenten) und über die Organisation des Schülerdaseins (Entschuldigungsverfahren und wichtige Aspekte zum Abitur als solches) Platz im Lehrplan.

Zwei Exkursionen (1x 1 Tag Ruhrgebiet und 1x 2 Tage Frankfurt) sorgten auch für ausreichend Bewegung im harten Schülerleben bereicherte unser Fachwissen mit zahlreichen geographischen Fakten, die es nun gründlich zu bewahren gilt.