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Der Deutsch-LK von Herrn Feldmann
Seit der 11.2 haben wir uns unter dieser Stundenplanbezeichnung versammelt, im Namen großer Schriftsteller, Denker und Poeten.
Herr Feldmann, der Motor unseres Kurses, versuchte uns immer, trotz seines jüngst geborenen Nachwuchses, zu motivieren. Wunderbar, großartig, einzigartig waren manche Texte, auch wenn Herr Feldmann selbst ein wenig übernächtigt schien; besser: war, da Jonas absolut nicht still sein wollte.
War er dann also verständlicher Weise einmal nicht so ganz in der Welt, standen die Finger von Angela und Carolin hoch oben, wie Granitsäulen im Wind. Selbst aus dem unsinnigsten Text wurde dann noch eine Intention (hier dann also der Fachbegriff) herausgepreßt. Toll! Und sollte die Resonanz auf Herrn Feldmanns Fragen ausnahmsweise zu wünschen übrig lassen, lockerten die sinnreichen Sprüche Angelas die ganze Situation ungemein auf. Auch wenn hier nun leicht der Eindruck entstehen könnte, daß nicht alles ernst gemeint sei, muß ich sagen: "Aber nein!!"
Hier der Beweis: Als wir am 7.und 8. Februar diesen Jahres auf den Spuren Goethes in Weimar wandelten (war übrigens sehr schön) philosophierte Angela dann auch nach dem ersten Weizenbier über die Gemeinsamkeiten von Frauen und Bier, was zur Verwunderung aller von Statten ging.
Nicht nur Herr Feldmann konnte sehr schwärmerisch für etwas plädieren, auch Silke M. konnte dies ausgezeichnet; vor allem, wenn es sich dabei um Michael Jackson handelte. So freute sie sich dann auch wie ein Kind, als sie ihrem Schwarm (an dieser Stelle ein Nachruf auf Daniela S.: von Angesicht zu Angesicht quasi) gegenüber stand.
Schon jetzt, nach ein paar Zeilen, kann man mit reinem Herzen sagen, daß unser Deutsch-LK etwas besonderes war. Auch wenn sich diese Gemeinschaft nur ein einziges Mal im Rahmen eines Kurstreffens zusammengefunden hat, es war doch so schön (schnief).
Wie sehr werden wir die außergewöhnlichen Lachsalven von Claudia und Michaela vermissen, wie traurig werden wir sein, wenn wir einmal in fernen Tagen unsere 1001 Lektüren mit den 1001 Seiten finden, die manch einer (Roland), man soll es kaum glauben, nicht immer zu Ende gelesen hat (es geht solch Rede). Ebenso wird uns die kritische Stimme aus der letzten Reihe in Erinnerung bleiben, die zu allem und jedem einen passenden oder unpassenden (oft letzteres) Kommentar abgab, gefragt oder ungefragt (meistens letzteres) mit mehr oder weniger (hier ebenso) Taktgefühl. Jedoch auch hier begab sich, da wir in Weimar lustwandelten, eine freudige Überraschung: Das oftmals zeternd wirkende Menschlein forderte uns alle freundlich auf, ihr, zu ihren Erläuterungen im Goethehaus, unser Öhrchen zu schenken. Niedlich, nicht war?
Auch Ulf das Unikum wird niemals in Vergessenheit geraten (ach wie pathetisch). Wer wird in Zukunft den Unterricht verspätet betreten und sich mit Knecht Ruprechts Versen entschuldigen? Wer wird nach dem 18.04.1997 den Morgenimpuls wie einen Morgenappell brüllen, um dann auch den letzten wach zu rütteln? Wer wird demnächst uns alle durch illustre Trinksprüche erheitern? Fragen über Fragen, wer wird sie beantworten?
Vielleicht kann ja Kai als Schriftsteller diese Erinnerung der Nachwelt erhalten, immerhin hat dieser Hoffnungsträger schon in der "Kulturstadt Dortmund" einen Literaturpreis gewonnen; beste Voraussetzungen für eine Bilderbuchkarriere. Wenn das nicht funktionieren sollte, bleibt noch Il-Woo, der dann, nebenbei, als begnadeter Musiker vollästhetische, für jeden verständliche, Gedichte schreibt. Allerdings bleibt hier dann immer noch die Sorge er könnte sich in jeder Hinsicht verspäten.
Der Einzige, der etwas entspannter sein könnte, ist eventuell Herr Feldmann, da er nicht mehr so oft die Kommaregeln predigen muß (nach den Klausuren war das leider öfter der Fall, aber gebessert haben wir uns; das soll ja nicht unterschlagen werden).
Alles in allem war die Oberstufe mit allen LKs und GKs gelungen und, wie gesagt, werden viele mehr oder weniger vieles vermissen. Gewiß wird uns jedoch die literarische Bildung erhalten bleiben, die wir in den letzten 2½ Jahren aufgenommen haben.
Roland R. / Carolin D.