Auszug aus "LKlogie", Schroedel Seite 12 (1. Spalte) bis Seite 13 (2.Spalte):

Der Biologie-LK des Mallinckrodt-Gymnasiums, Abiturjahrgang '97

Vorkommen: FR

Äußere Erkennungsmerkmale: Der Kurs besteht aus einer Lehrperson (-> Hoppe-Roppertz, unter Umständen -> Teimann) und

meistens aus 17 Schülerinnen und drei Schülern.

Entwicklung:

Munkel, munkel, tuschel, tuschel... Ist sie nun schwanger oder nicht? Keiner traute sich zu fragen, und auf unterschwellige Anspielungen reagierte sie nicht.

Aber dann, endlich, als wir es schon fast wieder vergessen hatten, ereignete sich folgende Szene: Originalton Frau Hoppe-Roppertz: "Ja, die Sandra (an dieser Stelle: Danke Sandra!) hat mich heute morgen ganz offen angesprochen. Auf diese Frage gibt es natürlich nur eine Antwort: entweder ja oder nein. Die Antwort ist ja."

Wir haben uns wirklich gefreut für Frau Hoppe-Roppertz, aber die Sorge um unseren Bio-LK war groß. Ratlose Verzweiflung griff um sich. Warum kann Frau Horo nicht immer bei uns sein? Warum kann ihr Mann nicht das Kind austragen?

Zu der Zeit hatten wir leider noch nicht die ausreichenden Grundlagen zur Lösung dieses Problemchens.
Wir fanden keine Leihmutter, aber eine Ersatzlehrerin. Das war toll, all die weil es Frau Teimann war. Sie machte nicht nur guten Unterricht, sondern backte leckeren Erdbeerkuchen, gutes Spritzgebäck, und auch ihre Joghurtmaschine war nicht zu verachten. Nebenbei erfuhr man einige kleine Anekdoten über ihren Lebenslauf (O-Ton Frau Teimann: "Ich war gerade jung verheiratet; ein Vertreter klingelte an der Tür. Ich öffnete und da fragte dieser Vertreter: "Ist die Mami da?". Wie ich mich da fühlte, daß könnt ihr Euch ja denken!") Auch Stehparties müssen früher sehr beliebt gewesen sein. Einmal, als wir mikroskopieren wollten, und etwas länger stehen mußten, sagte sie: "Beschwert Euch nicht, auf Parties steht ihr doch auch immer!". Damals waren wir etwas verblüfft, denn ab und an setzten wir uns schon mal hin. Aber Frau Teimann, auf jeder Fete, wo Bio-LKler anwesend sind, sind sie ein nicht unwesentliches Gesprächsthema (typische Partyszene: X.: "Ey, steh auf, Du hast Bio-LK!" Y.: "Oh, Mist, hatte ich vergessen!")

Auch wenn Frau Teimann ihre Tafelbilder "Geschreibsel" nannte, wir fanden sie toll. Wie eigentlich doch so vieles: der strukturierte Unterricht, der Einsatz; und man hat wirklich gemerkt, das Schule ihr Hobby ist, wie sie immer sagt. Außerdem danken wir auch ihrem Mann (Augenarzt Dr. Teimann) für das tolle Video von der Operation eines seiner Patienten.

Der erneute Übergang zu Frau Horo, deren kleine Tochter nach befürchteten Komplikationen glücklich zur Welt kam, fiel uns relativ leicht. Man mußte sich nur daran gewöhnen, daß die Westen der Lehrperson nicht mehr aus blauem Kord-Stepp waren, sondern aus schwarzem Lederimitat (unsere kleine Rockerbraut). In den nächsten 3 Halbjahren hatten wir viel Spaß mit Frau Horo, sie aber auch mit uns (So hoffen wir).

Wir haben mit ihr Birnen gepflückt, waren auf Bioexkursion, hatten nette Weihnachtsferien, haben Versuche mit Kellerasseln gemacht (eigentlich sollten sie nicht sterben!) und viel, viel gelernt.

Unser Hauptlehrmaterial bestand hauptsächlich aus eng beschriebenen Computerzetteln mit 3 - 5 Aufgaben, die in Stillarbeit zu lösen waren.

Der Tageslichtprojektor war ein willkommenes Hilfsmittel. Die in der ersten Reihe haben die Abbildungen für die weiter hinten Sitzenden vorgelesen, da die Schrift oft sehr klein war.

Standortwechsel:

Für eine 3-tägige Exkursion fuhren wir nach Gut Busstedt in die Nähe von Herford.

Es war nicht Herr Timmers Schuld, daß er 20 Minuten später kam, als wir eigentlich abfahren wollten. Unser Programm begann mit einer Tour in Trecker und Anhänger zur Kläranlage. Wir sollten vorsichtig sein und uns nur auf das Stroh setzen. Hätten wir das getan, wären wir noch nicht wieder zu Hause, da kein Stroh im Hänger war.

An den nächsten Tagen zogen wir mit Pinzetten, Sieben und Tupper-Döschen durch Bäche und Tümpel. Es ist wirklich erstaunlich, wenn man sieht, wie 20 relativ erwachsene Leute begeistert mit ihren Gummistiefeln Froschjagden und Schlammschlachten veranstalten. Katja und Juliane hatten sogar Spaß daran, barfuß herumzuplantschen. Da wußten sie noch nicht, daß es auch in unseren Breiten kleine beißende Wasserskorpione gibt.